Freitag, 21. August 2015

Von einer kamerunischen Hochzeit, Sammeltaxis und so weiter


Salut Leute,

wie geht’s euch in Deutschland oder wo auch immer noch so? Noch kann ich euch ja nicht die Nase damit lang machen, dass ich super Wetter habe :D

Mir geht es auf jeden Fall blendend. Ich bin inzwischen so richtig hier angekommen und nach wie vor begeistert ;) Meine Schonzeit als Gast ist jetzt auch vorbei und ich helfe im Haushalt mit. Bald werde ich auch mehrmals die Woche mit ins Maison Sara gehen. Dort leben ältere Menschen, die nicht mehr alleine zurechtkommen. Das wird auch neu für mich! Also bin ich mal gespannt…

Vorletztes Wochenende war ich zusammen mit Soeur Mary, Soeur Henriette und Soeur Kathrin auf der Hochzeit von Soeur Kathrins jüngerem Bruder…ganz schön aufregend. Eine kamerunische Hochzeit… und es war echt total schön! :) teilweise ganz anders als in Deutschland und dann wieder sehr ähnlich…Einzug auf den bekannten Hochzeitswalzer (daaaaa dadadaa, daaaa dadadaa), zuerst der Bräutigam mit seinen Eltern, dann die Braut mit ihren Eltern und ganz viele süße Kinder :) aber insgesamt war der Gottesdienst so fröhlich und ausgelassen. Ein Chor hat sein Bestes gegeben und plötzlich hat das Brautpaar mit ein paar Frauen mitten in der Basilika getanzt :D Fand ich einfach klasse! Und die Frauen haben dauernd so Jubelschreie (oder besser gesagt Jauchzer) losgelassen…total lustig, wenn man das nicht kennt :D

Da sieht man auch das Muster, das alle getragen haben ;)


Was ich aber eine besonders schöne Tradition finde, ist, dass die meisten Gäste der Hochzeitsgesellschaft Kleidung mit dem gleichen Muster getragen haben. Das soll die Einheit der beiden Familien symbolisieren. Echt eine schöne Sache. So sticht auch keiner besonders heraus und stielt der Braut die Show ;D Trotzdem hatte dann niemand das gleiche an…es gab so viele verschiedene Variationen bei den Kleidern und Hemden.



Nach dem Gottesdienst gab es dann das Abendessen in einem nahegelegenen Hotel. Es gab ein Buffet – wie immer mit gaanz vielen kamerunischen Spezialitäten. Sehr lecker! :) danach haben wir uns aber recht schnell verabschiedet, weil wir ja noch zurück nach Akono mussten…

…Ja und das war dann auch so eine Sache. Wir waren nämlich an diesem Tag nicht mit dem Auto unterwegs :D Von Akono nach Yaoundé, quer durch Yaoundé und wieder zurück nach Akono...alles mit sogenannten Sammeltaxis. Echt ein Erlebnis für sich :D Hier ist das total normal, dass man sich zusammen mit 3 wildfremden Menschen auf die Rückbank eines Autos quetscht… teilweise wirklich sehr eng, also nix für Leute mit Platzangst oder Berührungsängsten ;) Unsere Höchstzahl lag bei 9 Leuten (gut da waren dann 2 Babys mit an Bord :D) aber 8 Leute gingen schon…4 hinter und auch 4 vorne (ich frag mich, wie man als Fahrer so noch richtig das Auto bedienen kann :D eine große Kunst).

Letzte Woche habe ich dann auch mal das Krankenhaus von Akono gesehen. Keine Panik! Mir geht es gut!!! ;) Wir haben nur Charlene Makassa besucht. Sie klagt schon seit letzter Woche über Bauchschmerzen. Jetzt die Diagnose: Typhus… ojee… aber ich bin ja geimpft :D

Für mich war es aber dennoch heftig. Wenn man so europäischen „Luxus“ in Krankenhäusern gewöhnt ist, ist das hier echt ein Schock! Das Krankenhaus ist noch recht neu und trotzdem sehr einfach. In den Zimmern stehen einfach nur zwei Betten (so ne Art Feldbetten, also nix wirklich bequemes) und das war’s… Einer von uns bringt morgens, mittags und abends auch immer Essen hin, weil die Patienten dort nichts vom Krankenhaus bekommen. Und es ist immer jemand bei Makassa (auch nachts). Einerseits ist sie dann nicht allein und zum anderen denk ich mal auch wegen der Sicherheit.

Und ich durfte beim Kochen helfen. Fand ich extrem spannend, mal zu sehen, wie Couscous und so zubereitet werden. Damit ich das alles auch zuhause mal nachkochen kann :D



Ja und am Samstag war dann Maria Himmelfahrt. Bei uns kriegt dieser Tag ja nicht sonderlich viel Beachtung, aber hier ist das eine Art kirchlicher Nationalfeiertag ;) Maria ist nämlich die Schutzpatronin von Kamerun.

Also gings für uns erst mal in die Kirche (dazu aber mehr in einem anderen Bericht ;)) Nach der Kirche haben wir dann mal wieder Raupen gekauft – und diesmal wirklich dicke – und danngab’s ein richtiges Festmahl. Hatte was von Ostern. Erst in die Kirche und dann gemeinsam essen und zusammensitzen. Jedenfalls gab es Fleisch (zur Abwechslung sogar Schwein statt Huhn), Gemüse, Bâtons de Manioc, Kartoffeln, Patates (Süßkartoffeln) und Salat. Und anschließend dann Kuchen und Schokoosterhasen! :D Wie gesagt, wie Ostern;) War aber wirklich schön und so Feiertage sind scheinbar einfach wie bei uns. Eigentlich schade, dass ich nicht Weihnachten mal in Kamerun erlebe…ach, ich bleib dafür einfach noch den Monat hier :D

Unser Abendessen :D

Sonst ist es hier aber im Moment eher ruhig ;) Schon krass, dass ich einfach schon mehr als 5 Wochen hier bin :0 Die Zeit geht echt wie im Flug vorbei…

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